Prothesen und
Schönheits­blase

Das Projekt

Im Rahmen des Projekts „100 Jahre Republik Österreich“ bot das Technische Museum Wien ein Kooperationsprojekt für Schulen an. Die Klasse 3B der AHS Heustadelgasse entschied sich für das Thema „Gesundheit und Schönheit – Wie uns die Technik helfen kann“, das im Schuljahr 2017/18 durchgeführt wurde.

Mit zwei weiteren Kooperationspartnern, der PH Wien (Education Innovation Studio) und Arkadi Jeghiazaryan (Amlogy|AR-VR) wurde aufgezeigt, wie sich die Prothetik im Laufe der letzten 100 Jahre entwickelt hat und versucht, auch einen Blick in die Zukunft zu werfen.

Entstanden ist ein multimedialer Museumsführer, der in altersgemäßer Sprache Kinder und Jugendliche durch die Prothetik- und Schönheitsabteilung des Technischen Museums begleiten wird. Als Highlights werden darin auch Augmented Reality-Objekte sichtbar sein und so die Ausstellungsstücke zum Leben erwecken.

Ein Workshop mit Arkadi Jeghiazaryan und ein Besuch im Education Innovation Studio (EIS) der PH Wien, bei dem die Schülerinnen und Schüler sich selbst darin versuchten, Roboter-Prothesen herzustellen, rundeten das Projekt praxisorientiert ab.

Teilnehmende Lehrpersonen: Boris Milanovic, Margit Stockreiter, Christine Terscinar

Ein Guide von SchülerInnen für SchülerInnen

Mithilfe der kostenlosen Applikation "Areeka", welche auf iOS- und Android-Geräten installierbar ist, wird der Guide zum Leben erweckt. Hält man das mobile Endgerät mit der geöffneten Areeka App nun über eine markierte Seite, erscheint innerhalb kürzester Zeit eine 2D- bzw. 3D- Animation.

  1. Downloade die Areeka-App
    Downloade die Areeka-App - Erhältlich im Google Play und App Store.
  2. Scanne markierte Bereiche
    Finde und scanne markierte Bereiche in der Broschüre ab.
  3. Staune!
    Staune! Die Broschüre lebt.

Was ist eigentlich eine Prothese?

Eine Prothese ist ein Hilfsmittel und ersetzt einen Arm oder ein Bein (eine Gliedmaße). Hier ist ein kurzer Video-Clip, in dem sehr einfach erklärt wird, was eine Prothese ist.

Was ist Prothetik?

So nennt man die Herstellung von Prothesen und die Forschung dafür.

Seit wann gibt es Prothesen?

Prothesen gibt es schon seit den alten Ägyptern, das war vor etwa 5000 Jahren. In der frühen Neuzeit, so um 1500 n. Chr. wurden sie etwas verbessert. Diese ersten Prothesen waren hauptsächlich dafür da, dass die Leute wieder schöner aussehen. Einen Arm oder ein Bein wirklich ersetzen konnten sie nicht.

Welche Rolle spielte der Erste Weltkrieg für die Entwicklung von Prothesen?

Als 1914 der 1. Weltkrieg ausbrach, gab’s viele Tote und Verletzte. Die neuen Waffen, wie zum Beispiel die Flugzeuge mit Bomben, richteten ganz arge Verletzungen an. Sehr viele Soldaten verloren Arme und Beine. Das war für sie natürlich schlimm, aber dieses Ereignis gab den Erfindern die Chance, an den Prothesen zu arbeiten und sie weiter zu entwickeln. Deswegen hat sich die Prothesentechnik schnell verbessert. Zusätzlich wurde probiert, die Prothesen so aussehen zu lassen wie echte Arme usw., um die Menschen wieder in die Gesellschaft zu bringen. Wegen den Prothesen wurden sie nämlich oft aus der Arbeitsgemeinschaft ausgeschlossen. So entstand die „Arbeitshand“ (für den Beruf) und die „Sonntagshand“ für den privaten Gebrauch. Es wurde versucht, den Betroffenen einen Job zu geben, aber die Verwundeten konnten keine vollwertigen Arbeitskräfte sein.

Was können die Prothesen von heute?

Paralympics Sprinter
Bildquelle: https://pixabay.com/photo-1867014/; unter der Lizenz CC0

Bei den ersten Prothesen wurde hauptsächlich der Körperteil, aber nicht seine Funktion ersetzt. Die Neuen können das. Computer unterstützen heutzutage die Prothesen (eingebaute Mikroelektronik). Sie sind nun anpassungsfähig. Der Patient kann seinen künstlichen Körperteil nach Belieben einstellen.

Die moderne Prothetik kann die normale Funktion des Körperteils sogar verbessern, besonders bei Sportprothesen. Bei den Paralympics, also den Olympischen Spielen für Menschen mit Beeinträchtigungen, ist das zu sehen. Prothesenentwickler designen ihre Produkte sogar besonders gut.

Was ist eine fühlende Beinprothese?

Eine fühlende Beinprothese hat Sensoren in der künstlichen Fußsohle (=Sensorsohle) und eine Rückmeldeelektronik an die Nerven und das Gehirn.

Diese fühlende Sohle kann auch vibrieren, damit die Rezeptoren mehr Informationen über die Schritte bekommen. Die ProthesenträgerInnen „fühlen“ also den Boden und können sich sicherer bewegen.

Schönheitsblase

Zum Thema Schönheit haben wir einen kurzen Film gedreht. Schaut doch rein!

Was ist Schönheit?

Wenn wir einen Menschen schön finden, sind unsere Gefühle dafür verantwortlich. Wir können zwar sagen, was uns selbst schön erscheint, doch eine allgemeine Beschreibung von Schönheit gibt es nicht.

Schönheitsmerkmale waren von der Antike bis heute sehr unterschiedlich. Wir können sehen, was als schön galt oder gilt: in griechischen Statuen, auf Porträtbildern der Renaissance und auf aktuellen Modefotos. Die Frage, welche Eigenschaften eine Person schön und ansprechend machen, ist immer unterschiedlich beantwortet worden. Die Frage, was besser ist, große oder kleine Brüste bei Frauen, ob Männer mit Sixpack oder ohne besser sind, kann nie wirklich geklärt werden.

Männer rasieren und schminken sich, Frauen wollen extrem schmale Hüften und überschlanke, lange Beine. Einen Körper also, der einen jugendlich, aber nicht gesund wirken lässt. Eigentlich will ja jeder einzigartig und etwas Besonderes sein, aber man will auf keinen Fall von dem zu sehr abweichen, was als schön gilt.

In der Schönheitsblase findet man viele Beweise dafür, was Menschen alles tun, um das Schönheitsideal zu erfüllen: Fettabsaugungen, teure und gefährliche Operationen und künstliche Körperteile, von denen sie glauben, damit schöner zu sein.